Wirkungskontrolle Revitalisierung Rheinufer

KWS/Aquatica GmbH: Monitoring - Eignung revitalisiertes Rheinufer für Äschenlarven, Jungfische, Benthos

 

Wie Sie der Presse entnehmen konnten, hat das Kraftwerk Schaffhausen (KWS) ein Monitoring der revitalisierten Rheinuferbereiche in Auftrag gegeben.
Die Aquatica GmbH, vertreten durch die renommierten Gewässerbiologen Dr. J. Guthruf und Dr. K. Guthruf-Seiler, haben die Habitate für Äschenlarven, andere Jungfische und Makrozoobenthos (im Wasser lebende wirbellose Lebewesen) in verbauten und revitalisierten Uferbereichen untersucht und verglichen.

Wir danken dem KWS für die Bewilligung aus der Studie zitieren zu dürfen, bzw. das gesamte Studiendokument auf der IGRA-Webseite zu publizieren.
===> Hier der Link zum Dokument

Nachfolgend einige Schlüsselaussagen aus der Studie:

  • «Während an revitalisierten Ufern drei bis sieben Fischarten nachgewiesen werden konnten, lebten entlang der mit Mauerwerk befestigten Strecken lediglich ein bis zwei Fischarten. Die Dichte war 17 bis 27mal geringer als der Durchschnitt und 45 bis 72x geringer als die maximale Dichte der revitalisierten Strecken.»
  • «Nicht nur die Artenvielfalt, sondern auch die Jungfischdichte war in den mit Mauerwerk verbauten Referenzstrecken am geringsten: Je nach Strecke war die Dichte 8 bis 50x geringer als in der nächstgelegenen revitalisierten Strecke.»
  • «Revitalisierte Abschnitte verbessern den Lebensraum für Wasserwirbellose im Uferbereich erheblich. Dies äussert sich in einer mehr als doppelt so hohen Taxazahl (Taxa = Gruppen von Lebewesen) sowie dem Vorkommen zahlreicher Taxa gewässertypischer Wasserwirbelloser wie Eintagsfliegen und Köcherfliegen.»
  • «Unterhalb des Klosters St. Katharinental ... war die Jungfischdichte der mit Mauerwerk verbauten Strecke 47 bis 50mal geringer als die beiden angrenzenden revitalisierten Strecken»
  • «Die mit Mauerwerk befestigten Ufer beherbergen in sämtlichen Strecken massiv geringere Jungfischdichten als die angrenzenden revitalisierten Strecken.»
  • «Der längste mit Schrägmauern befestigte Uferabschnitt befindet sich am linken Ufer flussaufwärts von Diessenhofen. Mit einer Länge von über 2 km ist er primär dafür verantwortlich, dass der Äschenlarvenbestand am linken Ufer viel geringer ist als am rechten.»
  • «An naturnahen Ufern besiedelten die Äschenlarven einen über 10 m breiten Uferstreifen, während dieser an mit Blocksatz verbauten Ufern nur wenige Dezimeter breit war.»
  • «Im Jahr 2020 war die Äschenlarvendichte am Hochrhein massiv geringer als 1998 ... Zahlen belegen, dass es im Frühjahr 2020 trotz zwei aufeinanderfolgenden Hitzesommern, zu einer begrenzten natürlichen Fortpflanzung der stark gefährdeten Art kam. Sie belegen auch, dass sich der Äschenlarvenbestand zwischen 1998 und 2020 um einen Faktor 33 bis 62 verringert hat.»
  • «Die Revitalisierungen haben sich sehr bewährt, sowohl was die im Wasser lebenden Wirbellosen, Äschenlarven und Jungfische betrifft. Die Artenvielfalt sowie die Dichte in revitalisierten Abschnitten sind vergleichbar mit derjenigen entlang von nicht revitalisierten Naturufern mit hohem Strukturierungsgrad.»