IGRA Newsletter 2017-12

Informationen zum aktuellen Stand der Rheinufer-Revitalisierungen - Ende Dezember 2017

Liebe Rheinfreunde

Mit dem Newsletter vom Oktober haben wir das erste Halbjahr 2017 Revue passieren lassen und über das weitere Vorgehen bei der Revitalisierung des Rheinufers östlich der Diessenhofer Badi berichtet. In dieser Ausgabe möchten wir Sie über den aktuellen Stand informieren sowie einige weitere Revitalisierungsschritte vorstellen.

Aktueller Stand

Regierungsrätin Carmen Haag hat am 10. Oktober zu einem runden Tisch eingeladen, um das weitere Vorgehen am Diessenhofer Rheinufer zu besprechen und nach einer für alle Parteien gangbaren Lösung zu suchen. Eingeladen sind 2-er Delegationen des Stadtrats Diessenhofen, der Bürgergemeinde, des Kraftwerks, der Petitionäre, der Pontoniere, der Fischerzunft und der IGRA.

In der Zwischenzeit konnte ein Termin gefunden werden, der mehrheitlich passt. Die Besprechung findet am Freitag, 16. Februar 2018 statt. Die IGRA wird von Dino Giuliani und Roger Oechslin vertreten. Wir halten Sie auf dem Laufenden.

Vielleicht haben Sie gesehen, dass die Rheinmacher des Kraftwerks Schaffhausen im Kohler gegenüber St. Katharinental wieder aktiv sind. Aber das ist nicht der einzige Ort, an dem es mit der Revitalisierung des Rheinufers weiter geht.

Galgenacker 2 - Rheinufer unterhalb Badi St. Katharinental

In drei Bereichen wird das Rheinufer westlich der Katharinentaler Badi revitalisiert. Dabei wird das Ufer mit den ufernahen Zonen vernetzt und für Mensch und Tier zugänglich gemacht - bei gleichzeitigem Schutz und Erhalt des beliebten Uferwegs.

Das Ufer ist im gesamten Perimeter des Projektes mit Betonplatten hart verbaut. Partiell weisen die Verbauungen grössere Erosionsschäden auf.

Durch die geplanten Massnahmen wird der harte Uferverbau abgebrochen und das Rheinufer wieder in einen naturnahen Zustand überführt. Der Uferschutz wird zukünftig durch ein Kiesflachufer mit einer maximalen Neigung von 1:5 gewährleistet. Geplanter Baubeginn Ende Januar / Anfangs Februar 2018.

 

Galgenacker Projektabschnitte A, B und C

Abschnitt A - 75 Meter

Dieser Uferabschnitt befindet sich direkt unterhalb der Badi St. Katharinental und schliesst östlich an den im Winter 2016/17 revitalisierten Bereich an.
Besonders erwähnenswert ist, dass damit das diesen Winter vom Kraftwerk Schaffhausen aufgewertete Äschenlaichgebiet (siehe Details weiter unten) direkt mit dem neu geschaffenen Flachufer vernetzt wird. Ein kiesiges Flachufer mit sanfter Strömung bietet Äschenbrütlingen und anderen Jungfischen optimale Bedingungen für die ersten Lebenswochen.

 

Abschnitt A - direkt unterhalb der Badi St. Katharinental

Abschnitt B - 85 Meter

Dieser Uferabschnitt schliesst im Westen an den im Winter 2016/17 revitalisierten Bereich an.

 

Abschnitt B - direkt unterhalb des im Winter 2016/2017 revitalisierten Bereichs

Abschnitt C - 115 Meter

Dieser Uferabschnitt schliesst im Osten an das Projektende Galgenacker West an.

 

Abschnitt C - oberhalb Galgenacker West

Abschnitt C - Anlage einer Versuchsfläche mit Röhrichtwalzen

In Bereichen wo Kiesflachufer oder der Einbau von Weidenspreitlagen nicht sinnvoll sind, ist die Gestaltung eines natürlichen Ufers mittels einer Kombination aus Kiesflachufer und dem Einbau von Röhrichtwalzen möglich.

Um die Eignung dieses Verfahrens zu prüfen, plant das Kraftwerk Schaffhausen im untersten Bereich des Abschnitts C auf einer Länge von 20 Metern den kombinierten Einbau eines Kiesflachufers und Röhrichtwalzen.

 

Röhrichtwalzen zum Gestalten natürlicher Ufer

Optimierter Hochwasserschutz

Die bestehende Uferverbauung (Betonplatten) ist für eine maximale Wasserführung von 850 m3/s dimensioniert. Um die Hochwassersicherheit zu erhöhen, wird das naturnahe Kiesflachufer auf eine Wasserführung von mindestens 850 m3/s dimensioniert. In Bereichen, wo dies aufgrund der Topographie der Rheinsohle möglich ist, wird das Flachufer auf eine Wasserführung von 1000 m3/s ausgelegt.

Verbesserung Äschenlaichgebiet

Zwischen der Badi St. Katharinental und des im Winter 2016/2017 revitalisierten Uferbereichs Galgenacker Ost befindet sich eine grosse seichte Fläche, die als sehr gutes Äschenlaichgebiet bekannt war. Leider ist diese offene Kiesfläche in den letzten Jahren/Jahrzenten durch Sedimentablagerungen so stark in Mitleidenschaft gezogen worden, dass sie für die Fortpflanzung der Äschen nur noch beschränkt nützlich war.

Zur Reaktivierung dieses Laichgebiets hat das Kraftwerk Schaffhausen (KWS), in Absprache mit der Bürgergemeinde Diessenhofen - der Besitzerin der Diessenhofer Fischenz - den verdichteten Kiesgrund gelockert und frischen Kies ausgebracht. Eine wirklich noble Geste des KWS zugunsten der Diessenhofer Fischer!

Kohler Ost, 4. Etappe – Gegenüber St. Katharinental

Der für die Renaturierung vorgesehene Uferabschnitt umfasst eine Länge von rund 90 Metern und befindet sich südwestlich der Gemeinde Gailingen. Das Projektgebiet schliesst an ein bereits im Winter 2013/14 renaturiertes Uferteilstück an. Geplanter Baubeginn 3. Januar 2018.

 

Kartenauschnitt Projektgebiet Kohler Ost

Das Ufer ist aktuell durch verschiedenartige Uferschutzbauten durchgehend verbaut. In den Jahren 2014 und 2016 wurden bereits zwei Uferabschnitte renaturiert. Durch die Realisierung des Projektes „Kohler Ost, 4. Etappe“ wird ein weiterer Abschnitt wieder in einen natürlichen Zustand überführt.

 

Kohler Ost - Beispiel aktuelle Verbauung

Büsingen West, 2. Etappe

Der für die Renaturierung vorgesehene Uferabschnitt umfasst eine Länge von 75 Metern und befindet sich westlich der Gemeinde Büsingen. Er schliesst direkt an das östliche Ende des im Jahr 2012 renaturierten Ufers an. Geplanter Baubeginn Anfangs März 2018.

 

Kartenauschnitt Projektgebiet Büsingen West, 2. Etappe

Im Jahr 2012 wurden westlich der Gemeinde Büsingen bereits zwei Uferabschnitte renaturiert. Durch die Realisierung des Projektes „Büsingen West, 2. Etappe“ wird ein weiterer Abschnitt wieder in einen natürlichen Zustand überführt.

 

Büsingen West – Beispiel aktuelles Ufer

 

Wir wünschen Ihnen ein unbeschwertes, gesundes und glückliches Neues Jahr
IG Rheinuferaufwertung