Verherende Überschwemmungen in der Schweiz

Überflutungen in der Schweiz trotz Verbauungen - Wieso?

 

Der Juli 2014 war überdurchschnittlich nass und an verschiedenen Orten in der Schweiz verwandelten sich Flüsse und Bäche in reissende Fluten - dies, obwohl viele Flüsse/Bäche in den letzten 150 Jahren zum Schutz vor Hochwasser und zur Gewinnung von Anbauflächen korrigiert und mit Hochwasserschutzbauten versehen wurden.

Nachfolgend einige Zitate zu Ursachen und Lösungsansätzen der zuständigen kantonalen Behörden für Thur und Emme.

Ursachen und Lösungsansätze für Hochwasser und Hochwasserschutz an Thur und Emme?

Ursachen

  • Thur: Doch die in den letzten Jahren realisierte Sicherung des oberen Thurlaufs gegen Überschwemmungen bringt zusätzliches Wasser. Trotz Verbauungen und Dämmen kam es immer wieder zu Überschwemmungen im Thurtal.
  • Emme: Die anfänglich erwünschte Sohlenerosion nahm im Laufe der Jahre zu starke Ausmasse an und gefährdete Uferverbauungen, Böschungen und Brücken. Durch den niedrigen Emmespiegel senkte sich der Grundwasserspiegel ab, was negative Folgen für die Landwirtschaft und die Grundwasserversorgung mit sich brachte.

Lösungsansätze

  • Thur: Moderner Hochwasserschutz lebt von der Erkenntnis, dass nur eine naturnahe Hochwassersanierung zu den besten Schutzresultaten führt. Diesem Prinzip folgt auch das Projekt «Hochwasserschutz und Auenlandschaft Thurmündung»: Hochwasserschutz und Renaturierung werden in Einklang gebracht. Mit der Entfernung der Uferverbauungen kann die Thur wieder ihren Schleifenlauf bilden und die angrenzenden Auenwälder bei Hochwasser teilweise überfluten. Das Auengebiet wird hydraulisch wie auch ökologisch dynamisiert und funktioniert, wenn auch beschränkt, als Rückhaltebecken.
  • Emme: Für den heutigen Hochwasserschutz werden vermehrt lokale Gerinneaufweitungen («Emme-Birnen») realisiert. Durch das an diesen Stellen verbreiterte Flussbett wird die Transportkapazität verringert und es bleibt mehr Geschiebe liegen. Daneben werden naturnahe Gerinneformen gefördert und Lebensräume im und am Wasser begünstigt. Neben den genannten Vorteilen wirken sich Gerinneaufweitungen auch positiv auf den Hochwasserschutz aus. Durch die Verminderung der Transportkapazität wird weniger Geschiebe erodiert und die Ufer werden dadurch geschont.

Quellen:

  • Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft des Kantons Zürich - Link
  • Amt für Umwelt des Kantons Solothurn - Link