Grundlage IGRA zur zeitnahen Revitalisierung des hart verbauten Rheinufers östlich von Diessenhofen
Die Bestrebungen zur Revitalisierung des hart verbauten Diessenhofer Rheinufers haben eine lange Geschichte. Nachfolgend einige Detials:
Arbeitsbeschaffung: Die Ufermauer östlich von Diessenhofen wurde in den Rezessionsjahren anfangs der 30-er Jahre im Sinne von Arbeitsbeschaffung und in Unkenntnis der ökologischen Folgen gebaut.
Nie Treidelweg: Der Weg auf der Mauer war nie ein Treidelweg. Der Treidelweg, auf dem die Schiffe gezogen wurden, verlief am natürlichen Ufer bis ca. Obergailingen auf der rechten Seite und dann auf der linken Seite weiter Richtung Schupfen, Stein am Rhein.
Uferunterhalt: Der Uferunterhalt wird vom Kraftwerk Schaffhausen seit dem Bau der Staumauer im Rahmen der Konzession unterhalten (im Staubereich bis ca. Schupfen)
Erkenntnisse Uferbeschaffenheit: In den 1970er - 1980er Jahren, zeigten verschiedene Studien die problematischen Einflüsse von "harten" Verbauungen auf die biologische Vielfalt an Flüssen und Bächen. In der ganzen Schweiz werden Verbauungen zurückgebaut, die Ufer renaturiert und der Natur zurück gegeben.
Die Erkenntnisse, dass Ufer und Gebiete, in denen sich die Ökotope Wasser und Land ineinander verzahnen, besonders wertvoll sind, haben sich Schweiz-weit durchgesetzt.
Studien zum Rheinufer: Die folgenden wichtigen Studien über "unseren" Rhein zeigen die hohe Bedeutung dieses Lebensraums:
1989 | Parlamentarier aus unserer Region haben sich dem Projekt Mauerrückbau entgegengesetzt, und das entsprechende Budget im Kantonsrat ablehnen lassen. |
2008 |
Eine kleine Renaturierung im östlichen Bereich der Rhybadi Diessenhofen wurde von Exponenten bekämpft und verhindert, die sich auch heute gegen Revitalisierungen stemmen . Die Gemeinde Gailingen beweist hingegen mit Erfolg die Beliebtheit einer naturnahen, flachufergestalteten Badeanlage |
2009 | Ein neuer Vorstoss zur Renaturierung im Bereich Bleiche, welcher bereits Bestandteil der Uferplanung Untersee und Rhein war, wurde verhindert und aus der Uferplanung des Kantons Thurgau entfernt. |
2011 | Die beispielhafte und äussert beliebte Revitalisierung bei der Badi St. Katharinental wurde realisiert. Das Ufer wird nun von Gross und Klein rege benutzt. Höchst erfreulich zeigt sich auch die Zunahme der Äschenbrütlinge am neu gestalteten Ufer. |
2011 |
Der Bundesrat setzt das vom Parlament beschlossene revidierte Gewässerschutzgesetz auf den 1. Januar 2011 in Kraft. Besonders relevante neue Gesetzesbestimmungen daraus:
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2012 | Aufgrund der Einsprache eines Diessenhofer Vereins fanden Gespräche statt zwischen den Gegnern von Revitalisierungen und Behördenvertretern - ohne Miteinbezug der Befürworter. An der Gemeindeversammlung vom 16. Nov. 2012 wurde den unvorbereiteten Anwesenden eine geänderte Uferplanung präsentiert, die keine Revitalisierung des Diessenhofer Rheinufers mehr enthielt. Diese Gemeindeversammlung war die Geburtsstunde der Interessengemeinschaft Rheinuferaufwertung (IGRA). |
2014 |
Gründung der IGRA. Die zahlreichen Befürworter von naturnahen, für Mensch und Tier nutzbaren Ufer sind nun organisiert. |
Nachfolgend einige Links zu relevanten Informationen und Dokumenten
Statuten | Statuten des Vereins IG Rheinuferaufwertung (aktualisiert 2021-11) |
Beitrittsformular - Online | Über diesen Link können Sie der IG Rheinuferaufwertung gleich online (ohne ausfüllen eines Papierformulars) beitreten |
Beitrittsformular - Papier | Beitrittsformular zur IG Rheinuferaufwertung - falls Sie nicht die online Anmeldung benutzen möchten |
IGRA Rundbriefe | Link zu Informationen, die den Mitgliedern der IGRA in Form von Rundbriefen regelmässig zugeschickt werden |
Strat. Planung Dhofen | Auszug aus der von Marco Baumann an der IGRA GV 2015 gezeigten Präsentation zur strategischen Revitalisierungsplanung der Fliessgewässer im Kanton Thurgau |
Kompromissvorschlag IGRA | Vorschlag der IGRA zur Festlegung der Revitalisierungabschnitte zwischen Badi Diessenhofen und dem Schupfen, sowie der Priorisierung dieser Abschnitte bei der Umsetzung. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen für die Revitalisierung werden ebenfalls aufgezeigt. |
Revitalisierung Fliessgewässer Strategische Planung | Vollzugshilfe des Bundes für die Kantone - zeigt Vorgehen zur Erfüllung der Anforderungen der Gewässerschutzgesetzgebung bezüglich der Planung von Revitalisierungen auf. Es beschreibt die langfristige, strategische Planung der Revitalisierung von Fliessgewässern, die von den Kantonen bis Ende 2014 verabschiedet werden muss. Mit der strategischen Planung sollen jene Fliessgewässer bezeichnet werden, deren Revitalisierung den grössten Nutzen für die Natur und die Landschaft hat und die vorrangig revitalisiert werden sollen. |
GSchG |
Das Gewässerschutzgesetz bezweckt, die Gewässer vor nachteiligen Einwirkungen zu schützen. 2011 wurde es als indirekter Gegenvorschlag zur Initiative "Lebendiges Wasser" des Schweizerischen Fischerei-Verbands geschaffen und in Kraft gesetzt. |
GschV | Diese Verordnung soll ober- und unterirdische Gewässer vor nachteiligen Einwirkungen schützen und deren nachhaltige Nutzung ermöglichen. Zu diesem Zweck müssen bei allen Massnahmen nach dieser Verordnung die ökologischen Ziele für Gewässer berücksichtigt werden. |
BLN - Karte | Interaktive Karte aller im Bundesinventar für Landaschaften von Nationaler Bedeutung aufgeführten Objekte |
BLN - Objekte | Die Beschreibungen der 162 Objekte des Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung (BLN) gebietsweise zusammengefasst |
Hochwasserschutz & Reanturierung ZH | Vorgehen und Konzepte bzgl. Renaturierung und Hochwasserschutz im Kanton Zürich - Ansätze und Gewichtung für Rhein und Thur sind sehr interessant |
Revitalisierung SH | Kantonale Revitalisierungsplanung (Fliessgewässer) des Kantons Schaffhausen inklusive Video "Renaturierung von Schaffhauser Flüssen und Bächen" von Jürg Schulthess |
Monitoring-Bericht Laag | Gewässerokologisches Monitoring bzgl. Zielerreichung der Renaturierungen in der Laag - Dörflingen |
Rheinhölzle Erfolgskontrolle 2011 | Von Dr. Jakob Walter vorgenommene Erfolgskontrolle zur Renaturierung des Bereichs Rheinhölzle West - Büsingen |
Schaarenwis Erfolgskontrolle 2014 | Von Dr. Jakob Walter vorgenommene Erfolgskontrolle zur Renaturierung im Bereich Schaarenwis - Schlatt |
Wertvolle Ufer | Dokument "Wertvolle Uferrenaturierung am Rhein" - Richtigstellung KWS zu Fehlaussagen in der Presse der Renaturierungsgegner |
Schaaren 2014/2015 | Die von Peter Hunziker an der IGRA GV 2015 gezeigte Präsentation zu den, im Winter 2014/15 revitalisierten Ufern im Schaaren |
Wirkungskontrolle revitalisiertes Ufer 2021 | Wirkungskontrolle Revitalisierung Rheinufer: Eignung der geschaffenen Strukturen für Äschenlarven, Jungfische, Benthos. – Schlussbericht Aquatica |
Äsche Laichfischfang - BE | Video: Laichfischfang, Aufzucht und Besatz von Äschen im Kanton Bern - Fischereiinspektorat Kt. BE |
ETH Wellenerosion | Ufererosion am Thurgauer Hochrhein zwischen Stein am Rhein und Schaffhausen - Auswirkungen der Wellen des Schiffs- und Motorbootverkehrs |
Guthruf - Aeschenlarven | Abklärungen zur Optimierung eines Renaturierungsprojekts bei Diessenhofen als Lebensraum für Aeschenlarven unter besonderer Berücksichtigung des Einflusses der Schiffswellen |
Naturnahe UferDas seit 2011 geltende Gewässerschutzgesetz (GSchG) sieht Revitalisierungen von verbauten Fliessgewässern zwingend vor. Diese schaffen Erholungs- und Lebensraum für Menschen und Tiere. Die IGRA setzt sich dafür ein, dass die
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Abwechslungsreicher UferwegDer bestehende Uferweg verläuft direkt auf der Betonmauer und wird von vielen Spaziergängern sehr geschätzt. Die Gegner von Renaturierungen schüren Ängste, dass der Uferweg verschwinden, bzw. nicht mehr am Ufer verlaufen würde. Der Uferweg ist für die IGRA heilig. Im Einklang mit den zuständigen Behörden setzen wir uns dafür ein, dass gleichzeitig mit der Ufer-Revitalisierung anstelle des heutigen Betonbandes ein abwechslungsreicher und kinderwagengängiger Spazierweg geschaffen wird. |
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ziele ufer alle
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Ufer für AlleDurch die harten Uferverbauungen ist der Zugang zum Ufer und Wasser für die Diessenhofer Bevölkerung unterbrochen. Heute haben nur Bootsbesitzer die Möglichkeit sich an einem natürlichen Ufer zu erholen, indem sie an das weitgehend unverbaute deutsche Ufer übersetzen. Das Diessenhofer Rheinufer soll wieder zu einem Erholungsraum für Alle werden. Kinder und Familien sollen am Wasser spielen können und der erholungssuchenden Bevölkerung soll ein natürliches Rheinufer zur Verfügung stehen. |
ziele tierarten Bilder für Ziele IGRA - Bedrohte Tierarten
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Lebensraum für einheimische Tierarten
Verbaute Ufer unterbrechen den Lebenszyklus unserer einheimischen Fischarten (kiesige Laichplätze => strömungsarme Flachufer für Brütlinge => Flachwasser für Jungfische => abwechslungsreiche Flusssohle für erwachsene Fische) und bieten wenig Brutplätze und Lebensräume für Vögel und andere Tierarten. Mit der Revitalisierung des Diessenhofer Rheinufers geben wir der Natur etwas zurück und stellen verlorengegangene Lebensräume wieder her für Wasservögel, Fische und andere Tiere |
Die Bestrebungen bzgl. Revitalisierung des seit den 1930-er Jahren hart verbauten linksseitigen Rheinufers oberhalb der Diessenhofer Badi, haben eine bald 20-jahrige Geschichte - Weitere Details dazu finden Sie hier
Die Planungsarbeiten für die Revitalisierung des Diessenhofer Rheinufers sind durch die Thurguer Behörden (Amt für Umwelt) nur sehr zögerlich vorwärtsgetrieben worden.
So wurde 2017 eine erste Version des Massnahmenplans "Ufersanierung Hochrhein" erstellt, an einem Informationsanlass in Diessenhofen vorgestellt und danach vollständig überarbeitet.
Die Version 2 dieses Massnahmenplans wurde im November 2018 publiziert und an der Generalversammlung der IG Rheinuferaufwertung im April 2019 präsentiert.
Parallel dazu sind wir mit Kanton/Bund in Kontakt bzgl. der strategischen Revitalisierungsplanung für das Diessenhofer Rheinufer
Unser primäres Ziel ist es sicherzustellen, dass
Unter diesem Menüpunkt finden Sie Informationen zur Renaturierung des Diessenhofer Rheinufers, bzw. zu erfolgreichen Renaturierungsprojekten am Hochrhein
Wie der Nutzen und die Priorität von Revitalisierungsvorhaben gemessen werden!
Informationen, die den MItgliedern der IGRA periodisch als Rundbrief mitgeteilt werden