IGRA Newsletter 2015-12

Liebe Rheinfreunde

Herzlich willkommen zur vierten Ausgabe des IGRA Newsletters!

Seit der Generalversammlung im Mai waren wir in den Medien nicht sehr präsent. Das heisst aber nicht, dass nichts gelaufen ist und keine Fortschritte erzielt wurden. Nachfolgend ein kurzes Update zur sehr positiven Entwicklung des Rheinufers zwischen Schaffhausen und Untersee und zu einigen weiteren interessanten Punkten.

Der Film: Die Rheinmacher – Premiere

Das Kraftwerk Schaffhausen hat einen eindrücklichen Dokumentarfilm zu den Renaturierungen am Rheinufer erstellen lassen, der mit aussergewöhnlichen Aufnahmen der herrlichen Rheinlandschaft und hochinteressanten Hintergrundinformationen beeindruckt.

rheinmacher

Bild 1: Laagwiese, Gemeinde Büsingen

Aufgrund der ausgewogenen Informationen und der herrlichen Aufnahmen kann dieser Film Befürwortern und Gegnern von Uferrevitalisierungen gleichermassen empfohlen werden.

Wann/Wo wird „Die Rheinmacher“ gezeigt:

  • Ort: Kinepolis Schaffhausen
  • Premiere: 18. Februar 2016, 20:00 Uhr
  • Trailer: Den Trailer zu diesen Film finden Sie unter: www.die-rheinmacher.ch
  • Wir informieren sobald weitere Details bekannt sind

 

Revitalisierungen östliches Diessenhofer Rheinufer

Die konstruktive Kommunikation mit dem Departement Bau und Umwelt (DBAU) konnte fortgeführt werden. Dafür herzlichen Dank an die Leiterin DBAU Regierungsrätin Carmen Haag, den Leiter des Amts für Umwelt Dr. Beat Baumgartner sowie den Leiter der Abteilung Wasserwirtschaft Dr. Marco Baumann.

Nachdem das Diessenhofer Rheinufer Einzug in die strategische Revitalisierungsplanung des Kantons Thurgau und des Bundes gefunden hat, lag der Fokus auf der konkreten Umsetzung einer ersten Revitalisierungsstrecke im Bereich des hart verbauten Ufers östlich von Diessenhofen. Dazu dürfen wir Ihnen folgendes mitteilen:

Der Kanton hat ein Gesamtkonzept für die Sanierung des gesamten Thurgauer Rheinufers in Auftrag gegeben. Im Rahmen dieses Auftrags werden u.a.

  • „Favorisierte Massnahmen“ pro Abschnitt definiert (z.B. Flachufer mit Buhnen) und den entsprechenden Uferabschnitten zugeordnet – Resultate: Januar 2016
  • Ein konkretes Projekt am Diessenhofer Rheinufer ausgearbeitet - Informationen dazu, sobald Projekt im Entwurf vorliegt

 

Revitalisierungen Rheinufer westlich von Diessenhofen oder Deutschland

Wie Sie vielleicht selbst gesehen haben nutzt das Kraftwerk Schaffhausen den günstigen Wasserstand und renaturiert das Rheinufer an verschiedenen Stellen zwischen Obergailingen und der Laag. Nachfolgend ein kurzer Überblick über die betroffenen Abschnitte und die geplanten, bzw. durchgeführten Massnahmen:

map 2014 2016

Bild 2: Kartenausschnitt Revitalisierungsschritte 2015/2016

Obergailingen / Kapelle

Aktuell ist dieser Uferabschnitt entweder mit Betonmauer oder Kalksteinsatz verbaut

Kapelle

Bild 3: Ufermauer Obergailingen / Kapelle

Auf einer Länge von insgesamt ca. 700 Metern werden die bestehende Betonmauer, bzw. die Kalksteinverbauungen ersatzlos entfernt.

Rheinuferpark Ost – Gailingen

Auf einer Länge von ca. 400 Metern werden die in den 1980er-Jahren in das Kiesflachufer eingebauten Porphyrsteine entfernt. Die Kraftwerk Schaffhausen AG hat in den letzten Jahren am Rhein rund 2 Kilometer Kiesflachufer ohne den Einbau von Porphyrsteinen erstellt. Bei diesen Flachufern sind auch nach Hochwasserereignissen keinerlei Erosionsschäden entstanden.

Koler Ost, 2. Etappe, Gemeinde Gailingen

Das Projektgebiet befindet sich südwestlich der Gemeinde Gailingen, direkt gegenüber dem Kloster St. Katharinental.

Im Winter 2013/2014 wurde im Gebiet Koler ein erster Uferabschnitt renatruriert. Das im Frühling 2014 durch Dr. J. Walter ausgeführte fischereibiologische Monitoring hat sehr deutlich die positiven Auswirkungen der Uferrenaturierung insbesondere auf die Äschenbrütlinge aufgezeigt.

Die 2. Etappe dieses Projekts sieht vor – rheinabwärts anschliessend an das bereits renaturierte Ufer – einen weiteren Abschnitt mit einer Länge von 60 Metern zu renaturieren.

Laagwiese, Gemeinde Büsingen

Heutiger Zustand: Mit einem Kalksteinsatz verbautes Ufer

Laagwiese

Bild 4: Laagwiese, Kalksteinverbauung

Der Kalksteinsatz wird auf einer Länge von rund 60 Meter abgebrochen.

Im Bereich des hinter diesem Uferabschnitt liegenden Naturschutzgebietes wird ein bestehender Amphibienweiher nochmals leicht ausgehoben, bzw. erweitert und ein zusätzlicher Amphibienweiher angelegt.

Galgenacker West/Ost und Bruggechopf

Im Winter 2015 / 16 werden - vorbehältlich der Genehmigung durch das Amt für Umwelt des Kantons Thurgau - die folgenden Renaturierungsarbeiten am Thurgauer Ufer ausgeführt:

Bereich „Bruggechopf“, Gemeinde Schlatt

Ersatzloser Abbruch einer Ufermauer auf einer Länge von 50 Metern.

Bereich „Galgenacker West“, Gemeinde Diessenhofen

Anschliessend an den im Winter 2014/15 auf einer Länge von 1,9 km renaturierten Uferabschnitt werden rheinaufwärts auf einer Länge von 100 Meter die stark beschädigten Betonplatten abgebrochen. Eine Ufersicherung ist zum Schutz des Wanderweges notwendig. Deshalb wird in diesem Bereich das Ufer mit sogenannten Ingenieurbiologischen Bauweisen (Weidenbüschel, Weidenspreitlagen, bepflanzte Krainerwand) gesichert.

Bereich „Galgenacker Ost“, Gemeinde Diessenhofen

Im Bereich ca. 100 Meter unterhalb der Badi beim St. Katharinental werden die vorhandenen Betonplatten auf einer Länge von 100 Metern abgebrochen. Da in diesem Bereich vor den Betonplatten bereits eine grössere Kiesbank besteht, wird als neuer Uferschutz ein Kiesflachufer - analog der Renaturierung unterhalb St. Katharinental - erstellt.

In eigener Sache

An der GV haben wir mitgeteilt, dass wir den Vorstand um eine Person erweitern und die seit dem Tod von Fredi Lier vakante Position des Aktuars neu besetzten möchten.

  • Erweiterung Vorstand: Mit Stadtrat Urs Sommerhalder konnten wir diese Funktion ideal besetzen – die offizielle Wahl ist dann an der GV 2016 geplant
  • Aktuar: Leider ist diese Funktion immer noch vakant. Da wir pro Jahr nur sehr wenige formelle Sitzungen durchführen ist der Aufwand wirklich minimal. Es wäre schön, wenn sich jemand einen „Schupf“ geben und sich für die Mitarbeit im Vorstand zur Verfügung stellen würde.

Wir wünschen Ihnen ein unbeschwertes, gesundes und glückliches Neues Jahr

IG Rheinuferaufwertung